Angelika Petruschat (Hrsg.)
»macht langsam ... « 50 Jahre Peter Raacke Design
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Peter Raacke ist ein eigenwilliger Designer. Bereits als Heranwachsender entwickelte er an der Zeichenakademie Hanau seine außergewöhnliche Neigung zur Arbeit mit Stift und Papier - unter der Führung von August Bock, dem gleichen Lehrer, der auch schon Wilhelm Wagenfeld und Christian Dell ausgebildet hatte. Als der Emailleur Raacke nach Darmstadt zog, mietete er sich ein im berühmten Hochzeitsturm. Eine glückliche Fügung. Denn zur selben Zeit fanden in der Nähe die legendären »Darmstädter Gespräche« statt und viele der namhaften Referenten nutzten die Gelegenheit, um sich den Hochzeitsturm anzuschauen. Auf diese Wiese traf der junge Peter Raacke auf politische und intellektuelle Größen wie Theodor Heuss oder Theodor W. Adorno. Peter Raacke war - zumindest was die deutsche Designgeschichte betrifft - immer dort, wo Entscheidendes vor sich ging. In den 60er Jahren lehrte er an der Hochschule für Gestaltung in Ulm. Er gründete den Werkbund Saar mit und den VDID. Seine Mitarbeit in Gremien und als Juror ist ungezählt. 25 Jahre lehrte er als Professor für Industrial Design an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Heute, als Emeritus, ist er ein gefragter Gast an vielen deutschen Designhochschulen und die heute Studierenden schätzen insbesondere seine Fähigkeit, die Gestaltungsarbeit aus der Beliebigkeit herauszuführen und ihr sinnvolle Perspektiven abzugewinnen Mit Neugier, Aufmerksamkeit und einer großen Lust am Entwerfen hat Peter Raacke sich umgesehen: Bestecke, Öfen, Töpfe, Möbel - es gibt wenige Aufgaben aus dem Bereich des täglichen Lebens, denen er sich nicht zuwandte. Viele seiner Entwürfe sind unkonventionell und wegen des Schrittes ins Unkonventionelle zu recht berühmt und zu Klassikern geworden: das Besteck aus Edelstahl, der Koffer aus Plastik, das Möbel aus Pappe, der Hammer aus Gold.

Sein außerordentlich vielfältiges Werk ist 2003 das erste Mal im Deutschen Technikmuseum Berlin und im Sommer 2004 in Saarbrücken gezeigt worden. Vom 19.9. bis 28.11.2004 wird die Ausstellung in Hanau sein. Danach soll sie weiter wandern nach Ulm, Hamburg, München und andere Orte, in denen Peter Raacke gelebt und gewirkt hat.

Mit Beiträgen von Chup Friemert, Jörg Petruschat, Beate Alice Hofmann, Walter Scheiffele
144 Seiten, 288 teils farbige Abb., 22 x 33 cm 29,80 Euro ISBN 3-935053-07-X
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